Exkursion zur Gottleubatalbrücke
R.Borkert (HTWD)
Erstellt von Holger Kühne |

Nutzfahrzeugtechniker auf Exkursion

Das Interessante ist so nah. Warum also eine weite Reise unternehmen? Am 24.4.24 hatten die Studierenden der Studienrichtung Nutzfahrzeugtechnik die Möglichkeit an einer Exkursion zur Baustelle der Gottleubatalbrücke in Pirna teilzunehmen. Um es vorweg zu nehmen: Es hat sich im vollen Umfang gelohnt mitzukommen!

Björn Römisch, selbst Fahrzeugtechnik-Absolvent der HTW und bei der BeMo Tunnelling GmbH tätig, ermöglichte diese außergewöhnliche Besichtigung, denn die Brücke wird im Verschubverfahren fertiggestellt. Die mittels Schwerlasttransport angelieferten einzelnen Brückteile werden auf dem Pirnaer Sonnenstein (zukünftige Brückenzufahrt) vormontiert und dann in mehreren Schüben durch hydraulische Schwerlastpressen auf die Pfeiler (Der Höchste ist 70m.) geschoben. Der rote von weitem sichtbare Vorbauschnabel, der quasi zum “Einfädeln” dient, ist bereits fast am Endpunkte des Brückenbauwerkes, dem Kohlbergtunnel, angekommen. Bis zum Sommer 2024 sollen die restlichen zwei Verschübe stattfinden, so dass die Brücke dann eine Gesamtlänge von 916m aufweist.

Nach einer ausführlichen Einführung durch die Kollegen der Baufirma Metrostav a.s. Praha konnten sich alle ein Bild von den technischen Herausforderungen machen. Und da gab es einige, schon aufgrund der Hanglage, des Untergrundes und der filigranen Pfeilerkonstruktion. Besichtigt und ausgiebig erläutert wurden die Vorkonfektionierung der Brückenelemente, die hydraulischen Pressen und … ein Pfeiler in luftiger Höhe. Hier konnte man (Schwindelfreiheit vorausgesetzt) sehen, wie mittels mit Seifenlösung präparierte Teflonplatten (zur Reibungsminimierung) die Brückteile über die Pfeiler geschoben werden. Die Verschubgeschwindigkeit beträgt ca. 24m pro Stunde. Natürlich kamen und kommen auch aufgrund der Hanglage spezielle “Nutzfahrzeuge” zum Einsatz, z.B. ein schwerer fahrbarer Raupenkran oder ein sogenannte Bergbetonmischer.

Vielen Dank an die beiden tschechischen Kollegen der Fa. Metrostav für ihre in einem sehr guten Deutsch vorgetragenen Erläuterungen, Herrn Römisch für die Organisation und den Studierenden für ihr Interesse.

Holger Kühne (Bereich Fahrzeugtechnik)

Erstellt von Holger Kühne |